Reisen auf nachhaltige Weise

Bei Nachhaltigkeit handelt es sich lange schon nicht mehr um eine reine Philosophie sondern um eine bewusste Entscheidung. Es ist eine Herangehensweise an ein Reiseziel, mit der man dieses auf eine intensivere Art kennenlernt, und eine Gewohnheit, die sich jeder Reisende zu eigen machen sollte.

Tauchen Sie ein in das Leben der Gemeinden vor Ort und beschäftigen sich mit der Kultur in den Stadtvierteln, wo Nachhaltigkeit besonders groß geschrieben wird. Oder nehmen Sie sich eine Auszeit und entspannen Sie sich in der Natur, weit ab vom Getümmel rund um beliebte Attraktionen.

 

 

Kopenhagen, Dänemark

Ein zukunftsgerichteter Vorreiter

Kein Wunder, dass die Dänen als eines der glücklichsten Völker weltweit gelten. Immerhin ist Kopenhagen ein absolutes Vorbild im Bereich Nachhaltigkeit. Mehr als zwei Drittel der Hotels in der Stadt verfügen über Öko-Zertifikate und die Liste ihrer weiteren umweltfreundlichen Errungenschaften kann sich ebenfalls sehen lassen.

Mit dem ambitionierten Ziel, bis 2025 zur ersten kohlenstoffneutralen Hauptstadt überhaupt zu werden, schreitet Kopenhagen jedes Jahr mit neuen urbanen Initiativen voran.

Der neueste Meilenstein ist CopenHill, eine künstliche Skipiste auf dem Dach eines progressiven Kraftwerks, das Abfall in Strom umwandelt. Während es umweltfreundlichen Strom für tausende von Haushalten produziert, dient es gleichzeitig das ganze Jahr über als Unterhaltungszentrum für Familien.

Von der 450 Meter langen Ski- und Snowboardpiste mit künstlicher Oberfläche aus bietet CopenHill einen atemberaubenden Ausblick über die Stadt. Zur Verfügung steht außerdem eine 85 Meter hohe Kletterwand und Wege zum Wandern oder Joggen.

Kopenhagen blickt mit großem Stolz auf seine vielen intelligenten Innovationen, die Design und Natur inmitten der städtischen Landschaft miteinander verbinden. Copenhagen Islands beispielsweise ist ein mit Parks überzogenes Archipel aus künstlichen Inseln vor der Stadt – grüne Freizeitbereiche für die Öffentlichkeit, die mit dem Boot zu erreichen sind.

Der Start des ersten schwimmenden Anlegers des Projekts unter dem Namen CPH-Ø1 war ein großer Erfolg. Jede weitere sich aktuell im Bau befindende Insel soll eine ganz eigene Funktion erfüllen, zum Beispiel als schwimmende Sauna, als Garten, ein Café, das man direkt mit dem Boot ansteuert, und sogar eine Muschelfarm.

Die Dänen sehen Bio-Lebensmittel und Zero Waste nicht als Luxus an sondern als Tradition. Die Einheimischen bauen auf dem Dach oder Balkon Kräuter, Gemüse und Obst an und die meisten Restaurants verfügen über ein eigenes Treibhaus und Miniaturfarmen.

Das Konzept der neuen skandinavischen Küche konzentriert sich auf pflanzlich basierte, saisonale Gerichte, hochwertige Zutaten und moderne Kochmethoden und kreative, innovative Küchenchefs leiten mit Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurants wie Noma, Geranium und Kiin Kiin VeVe.

Die App GoGreen Guide ist ein toller Leitfaden für umweltbewusste Reisende. Mit ihr findet man Restaurants, die sich auf Bio-Küche spezialisiert haben, nachhaltige Modegeschäfte und regionale Lebensmittelgeschäfte sowie Erlebnisse in der umliegenden Natur.

 

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Hamburg, Deutschland

Ein lässiges Reiseziel mit bewusstem Fokus

Das von unzähligen kleinen Kanälen durchzogene Hamburg ist eine Stadt voll grüner Parks, Wiesen, Wälder, öffentlicher Anlagen und Alleen – eine Tatsache, die sie ihrer strategischen Hafenlage an der majestätischen Elbe, aber auch der cleveren grünen Stadtplanung zu verdanken hat, die vor knapp 100 Jahren ihren Anfang nahm.

Das moderne Hamburg ist für seine grünen Freiflächen im Stadtzentrum und darüber hinaus bekannt, die man ganz einfach über die Radwege an der Elbe, Alster oder Osterbek erreichen kann.

Stadtpark, Altonaer Volkspark, Öjendorfer Park und Wasserpark Dove-Elbe sind nur ein paar Beispiele für die Grünanlagen der Stadt.

Hamburg hat sich Kopenhagen bei der neuen Bestimmung für begrünte Dächer angeschlossen: Die Anzahl der sich dafür eignenden Dächer, die begrünt werden müssen, darf nicht unter 70 % liegen. Die Stadt bemüht sich außerdem darum, Industriegebiete aktiv an ihre Bewohner zurückzugeben. Viele der Gebäude wurden bereits mit Preisen für nachhaltige Architektur ausgezeichnet.

Hier kann man ein Tretboot oder Ruderboot ausleihen oder mit dem Kanu durch das elegante Viertel Winterhude am Stadtpark auf dem Weg zur Alster paddeln.

Die Initiative Green Kayak bietet sogar einen kostenlosen Kajakverleih an, wenn man im Gegenzug Müll aus dem Wasser fischt.

Im Anschluss sollte man sich eine vegane Bowl oder einen Burger im Froindlichst oder Paledo gönnen.

Die hundert Jahre alte Trinkhalle im Stadtpark wurde einst für therapeutische Bäder und Kuren genutzt, heute beherbergt sie ein gemütliches Café mit köstlichen Speisen aus regionalen Produkten. Unzählige Restaurants haben sich biodynamischen Lebensmitteln verschrieben und unterstützen soziale Projekte.

Die teils skurrilen Läden Hamburgs setzen die Nachhaltigkeit ebenfalls an erste Stelle. Sie verkaufen unter anderem Rucksäcke aus PET-Flaschen, Kleidung aus Bio-Baumwolle oder recycelten Materialien und Möbel aus Treibholz aus dem Stadthafen.

Entwurf Direkt schenkt alten Schubladen und Schränken ein neues Leben. Lockengelöt wandelt Ölfässer in Tische, Vinyl in Lampen und Abfall in Objekte mit kreativer Note um. Und im Concept Store Glore Hamburg wird eine große Auswahl an Fair Trade Jeans angeboten.

 

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Zürich, Schweiz

Ein stolzer Wächter nachhaltiger Schweizer Traditionen

Gewaltige Berge, geheimnisvolle Wälder und endlose Wiesen – die Natur und Nachhaltigkeit spielen in der Schweiz seit jeher eine wichtige Rolle.

Aus historischer Sicht ist dieses Juwel in den Alpen und klimatisches Wellness-Reiseziel schon immer seinen ganz eigenen Weg gegangen. Erst kürzlich hat das Land seine eigene Strategie für den nachhaltigen Tourismus entworfen und ihr den Namen „Swisstainable“ gegeben. Diese Strategie regt Besucher dazu ein, die Natur aus erster Hand zu genießen, die regionale Kultur authentisch kennenzulernen, regionale Produkte zu konsumieren und länger zu bleiben, um den Urlaubsort bewusster, entspannter und intensiver zu erleben.

Zum Glück kann man diesen Empfehlungen in Zürich und Umgebung sehr gut nachkommen. So bietet es sich an, mitten in der Stadt ganz problemlos ein Bad zu genießen, ein wahrlich einzigartiges Erlebnis.

Zürich verfügt über das beste und reinste Trinkwasser der Welt. Es fließt aus über 1.000 Brunnen in der ganzen Stadt und wartet nur darauf, direkt in die Trinkflaschen der Besucher gefüllt zu werden.

An aerial view of Zurich city and lake

Photo source: Unsplash

Außerdem hat die Stadt rund 70 Parks und öffentliche Grünflächen zu bieten, darunter ein herrlicher botanischer Garten. Um das grüne Zürich voll und ganz zu erleben, sollte man aber eine Wanderung mit Blick auf den Züricher See unternehmen.

Steigen Sie auf den Uetliberg oder atmen Sie auf dem 12 Kilometer langen Weg auf dem Pfannenstiel die frische Waldluft ein.

Experience green Zurich in full - climb the Uetliberg mountain

Photo source: Unsplash

Nur zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt der Naturerlebnispark Sihlwald mit dem größten märchenhaften Mischwald der Gegend. Einst diente er als Feuerholzquelle für ganz Zürich, doch seit dem Jahr 2000 wurde hier kein einziger Baum mehr gefällt.

Im Durchschnitt konsumieren die Schweizer die meisten regional angebauten Bio-Produkte. Wenn man nachhaltigen Tourismus unterstützen möchte, muss man sich mit den Gemeinden vor Ort vertraut machen, also zum Beispiel einen der vielen Wochenmärkte besuchen, auf denen selbst angebaute, saisonale Produkte, Fisch aus der Umgebung, Käse und Gemüse angeboten werden. Damit sind Sie gut für ein Picknick am Ufer des Züricher Sees vorbereitet!

Selbst die Küchenchefs der Restaurants in der Stadt kaufen ihre Waren auf diesen Märkten ein. Die naturbasierte Gastronomie und umweltfreundliche Kulinarik wird in den Restaurants vor Ort sehr groß geschrieben, zum Beispiel im Ecco Zürich, Roots und Pavillon.

Zürich ist außerdem die stolze Heimat des weltweit ältesten vegetarischen Restaurants, das Hiltl in Familienbesitz, das schon seit über einem Jahrhundert existiert.

Die Unterkünfte in Zürich sind auf Nachhaltigkeit spezialisiert und gelten als Vorreiter auf diesem Gebiet. Das Fünf-Sterne-Hotel Dolder Grand beispielsweise ist äußerst ambitioniert.

Die Ausgeburt Schweizer Gastfreundlichkeit spendet ihre benutzten Seifen, damit sie wieder aufgearbeitet und an bedürftige Familien weitergegeben werden – 2020 kam man so auf 285 Kilogramm Seife. Auch die Kerzen werden gesammelt und pro Jahr allein 41 Kilogramm Wachs in neue Kerzen umgewandelt.

Der digitalisierte Registrierungsprozess im Dolder Grand spart außerdem rund 20.000 Blatt Papier im Jahr ein.

 

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Reykjavik, Island

Die Wiege des Ökotourismus

Am besten gelingt das nachhaltige Reisen in Island, wenn man sich die abgelegenen Ecken anguckt, die von den Menschen bisher relativ unberührt geblieben sind.

In diesem Land geht es eigentlich hauptsächlich darum, die Wildnis zu erleben. Touristen können sogar einen Online-Vertrag, genannt Icelandic Pledge, unterschreiben und sich damit dazu verpflichten, die Natur zu respektieren und sich verantwortungsbewusst zu benehmen. Eine der weisen Vorschriften besagt: „Ich werde sterbensschöne Fotos machen, ohne dafür zu sterben.“

Natur, Abenteuer und Ökotourismus lösen in den Reisenden positive Emotionen und unzählige Erinnerungen aus. Alles, was man von ihnen dafür verlangt, ist der geringstmögliche menschliche Fußabdruck in der Natur. Um die Landschaft und Natur zu schützen, ist das Fahren abseits der Straßen oder das Betreten von Bereichen außerhalb der ausgeschilderten Pfade verboten.

Am besten erkunden Sie die pittoreske Gegend um Reykjavik mit dem Fahrrad oder E-Auto, nehmen an einer Führung teil, die nachhaltige Ansätze verfolgt, oder lernen die Natur auf einer Wanderung kennen. Unterwegs sollte man einen Ökohof besuchen und dort vielleicht sogar übernachten.

Die Gegend um Reykjavik ist für ihre geothermischen Quellen bekannt. Ein Bad in der berühmten Blauen Lagune ist ein absolutes Muss, aber es gibt noch viele weitere heiße Quellen in weniger touristischen Gegenden, in denen man ein authentisch isländisches Bad genießen kann.

Das aktuellste Projekt sind die Guðlaug Baths der Firma Basalt Architects, ein ovales Bauwerk mit drei Ebenen am Langisandur Strand mit Geothermalbecken in verschiedenen Temperaturen. Das Beste daran: Der Eintritt ist kostenlos und für die Öffentlichkeit verfügbar, man kann das warme Wasser also wunderbar mit spektakulärem Meerblick genießen!

Island ist auch für seine umweltfreundliche Mode bekannt, was nicht nur daran liegt, dass seine schwarzen Sandstrände und dramatischen Klippen beliebte Locations für Fotoshootings sind.

Das legendärste Kleidungsstück ist das Lopapeysur Sweatshirt aus reiner isländischer Wolle. Zeitgenössische Designer konzentrieren sich auf recycelte und organische Rohstoffe. In einer ehemaligen Fischfabrik im alten Hafenviertel von Reykjavik verbindet die Design- und Modemarke Farmers Market die lebendige isländische Musikszene mit neu interpretierten, klassischen Elementen des nordischen Designs.

 

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Cover photo by Thomas Høyrup Christensen
Text von Olga Dolina

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