In die Natur – Ideen für einen aufregenden Urlaub im Baltikum

Selbst weitgereiste Urlauber müssen zugeben, dass die natürlichen Landschaften des Baltikums einfach bezaubernd sind. Die baltische Region sticht dadurch hervor, dass ihre Natur vielfältig und größtenteils unberührt ist. Also nutzen Sie die Gelegenheit, diese Länder im Rahmen ihres Naturtourismus zu bereisen. Hier finden Sie ein paar Ideen für einen aufregenden und herrlichen Urlaub an der frischen Luft.

Wanderungen an der Küste

Im Sommer gehören Wanderungen am Meer zu den Top-Aktivitäten. Goldene Sandstrände, die frische Meeresluft und atemberaubende Sonnenauf- und Sonnenuntergänge wirken sich gleichermaßen vitalisierend und entspannend auf Besucher aus. An der baltischen Küste werden diese Erlebnisse von charmanten Fischerdörfern und relativ wilden Dünen- und Klifflandschaften abgerundet.

Wenn man einen relativ praktischen Weg sucht, um die baltische Küste besser kennenzulernen, sollte man dem Jūrtaka folgen, einer Wanderroute entlang der Ostsee, die zum europäischen Fernwanderweg E9 gehört. Sie beginnt im litauischen Badeort Nida, führt durch Lettland und endet im Hafen von Tallinn in Estland. Die Gesamtstrecke der Route ist rund 1.420 Kilometer lang, davon liegen 216 Kilometer in Litauen, 581 in Lettland und 622 in Estland. Beachten Sie aber bitte, dass sich der litauische Teil des Jūrtaka noch im Bau befindet und im Laufe dieses Sommers gekennzeichnet wird.

Wenn man den Jūrtaka in seiner ganzen Länge zurücklegen möchte, braucht man dafür etwa 70 Tage, allerdings ist der Weg in verschiedene Tagesabschnitte mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden unterteilt, also können Wanderer die für sie am besten passende Wanderroute wählen. Der Weg kann in beide Richtungen bestritten werden. Unterwegs kommt man an vielen malerischen Natur- und Kulturstätten vorbei, darunter der Nationalpark Kurische Nehrung in Litauen, der Slītere Nationalpark in Lettland und der Matsalu Nationalpark in Estland. Es steht Material mit detaillierten Informationen über jeden Abschnitt des Weges zur Verfügung, zum Beispiel über Strände, Unterkünfte und Restaurants.

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Wildtierbeobachtungen

Dank seiner geografischen Lage und Vielfalt an Biotopen beherbergt das Baltikum unzählige Wildtiere. In den Wäldern und auf den Wiesen kann man Rehwild, Rotwild, Elche, Wildschweine und viele andere Tiere beobachten. Sie kommen vor allem zur Abenddämmerung und früh am Morgen aus ihren Verstecken.

Man muss allerdings viel Geduld haben, sich leise und unauffällig verhalten, um Glück bei der Beobachtung zu haben. Unbedachte, laute Wanderer verpassen wahrscheinlich einige der herrlichsten Wunder der Natur. Am besten beobachtet man Wildtiere in kleinen Gruppen (ein bis fünf Personen) in Begleitung eines Guides. Ideal sind bequeme, wasserfeste Schuhe und warme Kleidung, die so unauffällig wie möglich ist (also nicht laut raschelt oder weht), damit Sie die Tiere nicht verschrecken, bevor Sie diese überhaupt zu Gesicht bekommen haben.

Foto von der Enter Gauja Website. Tierbeobachtung im Gauja National Park

Touren mit Wildtierbeobachtungen finden im Gauja Nationalpark und im Slītere Nationalpark in Lettland statt, sowie im Aukštaitija Nationalpark und Žemaitija Nationalpark in Litauen. Wer auf der Suche nach einem etwas dramatischeren Erlebnis ist, kann in Estland sogar Braunbären in der Wildnis beobachten.

Foto von der NaTourEst-Website. Bär beobachten

Dort gibt es das Reiseunternehmen NaTourEst, das sich auf Exkursionen in die Natur spezialisiert und spezielle Verstecke oder getarnte Unterschlupfe konzipiert hat, die ein komplett sicheres Umfeld bieten, in dem Besucher in einem Gebiet übernachten können, wo noch Braunbären in freier Natur zu erleben sind. NaTourEst bietet außerdem zahlreiche andere aufregende Touren in die Natur der estnischen Wälder und Wiesen an.

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Erleben Sie die magische Atmosphäre eines Moores

Die baltische Natur ist für ihre vielfältigen Farben bekannt und diese Palette an Nuancen erlebt man am besten in einem Moorgebiet. Diese besonderen Landschaften verzaubern Besucher mit ihrer idyllischen Umgebung und angenehmen Ruhe, die nur vom Gesang der Vögel durchbrochen wird. Man geht davon aus, dass etwa 5 % der Gesamtfläche von Lettland, 6 bis 7 % von Estland und knapp 5 % von Litauen mit Mooren bedeckt sind. Doch auf diese Zahlen kann man sich nicht lange verlassen, denn Moore verändern sich stetig. Wenn eine Tatsache feststeht, dann ist es jedoch die, dass rund 70 % der baltischen Moore von menschlichen Aktivitäten relativ unberührt geblieben sind. Das bedeutet, dass es sich bei den Mooren, die man hier vorfindet, um uralte und magische Königreiche mit ihren ganz eigenen Farben, Gerüchen und Stimmungen handelt.

Heutzutage kann man durch ein Moor wandern, ohne nasse Füße zu bekommen. In mehreren lettischen Mooren gibt es Wege aus Holzplanken und Aussichtstürme. Die beliebteste Aktivität im Ķemeri Nationalpark ist zum Beispiel der 3,4 Kilometer lange Plankenweg. Hier können Besucher ein entlegenes Hochmoor erleben, das rund 8.000 Jahre alt ist. Die kleinen, länglichen Seen und tiefen Teiche sind typisch für das Moor und machen seinen besonderen Charakter aus.

Einer der längsten Holzplankenwege Europas führt durch ein Moor, das in Dunika, im südwestlichen Winkel Lettlands zu finden ist. Er ist knapp fünf Kilometer lang und führt durch Lettlands einzigen puren Reinbestand an Hainbuchen, der mindestens 150 Jahre alt ist.

In Estland sollten Sie das Mukri Hochmoor besuchen, eines der ältesten Moore des Landes. Es bildete sich vor etwa 10.000 Jahren durch die stufenweise und natürliche Entstehung eines Sees. Hier findet man einen 14 Meter hohen Aussichtsturm, von dem aus sich die atemberaubende Landschaft bestaunen lässt. Der Mukri-See befindet sich mit seinen vielen Inseln und noch mehr Seerosen ebenfalls innerhalb der Moorlandschaft. Wenn man keine Angst vor dunklem Wasser hat, kann man im See sogar schwimmen.

Was Moore betrifft, ist Litauens ganzer Stolz der Informationspfad durch Mūšos Tyrelis im Žagarė Regionalpark. Hier befindet sich der landesweit längste Moorpfad mit insgesamt 3,6 Kilometern Länge. Er verspricht Begegnungen mit unter Naturschutz stehenden Vogelarten, den Genuss des betörenden Duftes der Moorpflanzen und pure Entspannung inmitten einer einzigartigen Landschaft. Tragen Sie bequeme Schuhe und nehmen Sie eine Thermoskanne mit heißem Tee mit, dann steht einem herrlichen Erlebnis in Mūšos nichts mehr im Weg!

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Besuchen Sie die Parkanlagen der Herrenhäuser

Das Baltikum bietet eine Vielzahl an Schlössern, Anwesen und Herrenhäusern aus verschiedenen historischen Perioden, welche die Geschichte und Architektur der Region auf lebendige und visuelle Weise hervorheben. Die alten Parkanlagen und Gärten, die viele dieser Bauwerke umgeben, sind wunderschöne Orte für Naturliebhaber und Romantiker. Manche zeichnen sich durch gepflegte und prachtvolle Blumenbeete aus, andere durch hunderte Jahre alte Bäume, doch sie alle erzählen eine ganz eigene Geschichte über die aristokratischen Familien, die hier einst lebten.

Der bekannteste Herrengarten in Lettland gehört zum Schloss Rundāle. Dieses Schlossensemble, das von 1736 bis 1740 erbaut und vom berühmten russischen Hofarchitekten Franceso Bartolomeo Rastrelli entworfen wurde, steht als schönstes Beispiel für Barock- und Rokoko-Architektur in Lettland. Die Schlossgärten im französischen Stil stellen das prachtvollste kulturelle und natürliche Barockbauwerk des Baltikums dar. Der Mittelpunkt der Anlage ist der Rosengarten mit über 2.200 Varianten der legendären Blume.

Wenn Sie es lieber etwas wilder mögen, sollten Sie den Park des Gut Linden besuchen. Dieser entstand im 17. Jahrhundert und bietet einen Bestand majestätischer alter Linden, die aussehen, als würden ihre Wurzeln in die Luft wachsen. Dies ist ohne Frage eine der wildesten und einzigartigsten Parkanlagen Lettlands. Eine ähnliche Atmosphäre erwartet Sie im Park des Katvari Herrenhauses, wo eine alte Lindenallee wie ein Labyrinth angelegt wurde.

Foto von der Website von Visit Estonia. Eisu Herrenhaus und Park

In Estland sollten Sie den Park des Gut Euseküll nicht verpassen. Das Gutshaus wurde im frühen klassizistischen Stil errichtet, der Park im englischen Stil angelegt. Hier führt eine Reihe von Gartenterrassen hinab zu einem pittoresken See. Im Park befinden sich rund 85 verschiedene Baum- und Staudenarten sowie Skulpturen, ein Springbrunnen und drei Teiche.

Das Herrenhaus Užutrakis in Litauen ist ein wahrer Schatz. Bei einem Spaziergang durch die Parkanlage aus dem späten 19. Jahrhundert, die in verschiedenen Stilrichtungen angelegt wurde, kann man die Atmosphäre der Aristokratie nach wie vor in der Luft spüren. Der Park wurde von dem berühmten französischen Gärtner und Landschaftsarchitekten Édouard François André entworfen. Er besticht durch knapp hundert verschiedene Baum- und Staudenarten und -formen, von denen mehr als die Hälfte extra aus dem Ausland importiert wurden. Dieses wunderschöne Herrenhaus am Ufer des Galvė-Sees lädt Besucher auf eine Reise in eine lange vergangene Ära ein. Zudem genießt man von der Terrasse des Anwesens aus einen herrlichen Blick auf die legendäre Wasserburg Trakai.

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