Dubai: Erbe der Nomadenkultur und Glamour weit und breit

Zauberhafte Strandresorts und Wüstenlager sind nur eine Seite von Dubai. Die für Baltic Outlook tätige Journalistin Una Ulme ist in die weltbürgerliche Metropole gereist, um herauszufinden, was dort in dieser Saison sonst noch auf dem Plan steht.

Wie ein Kind bestaune ich die Stadt und versuche, in meiner Woche in dieser Wüstenoase alles in mir aufzusaugen, was ich sehe. Dubai ist beeindruckend genug, um sein Hauptziel zu erfüllen: Einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Irgendwann fühle ich mich außerdem so, als wäre ich in ein Disneyland für Erwachsene geraten.

 

Das ultimativ sonnige Reiseziel im Winter

Meinen ersten Tag in Dubai verbringe ich auf dem Wasser, um mich langsam zu orientieren. Meine Bekannten und ich mieten eine Jacht und beginnen damit, den Dubai Marine Bezirk der Stadt zu erkunden. Die sieben Kilometer lange Promenade mit ihren vielen Restaurants und Sitzbereichen eignet sich wunderbar für einen Spaziergang, während man bei einer Fahrt über die Kanäle der Stadt die atemberaubende Kulisse ihrer Wolkenkratzer bestaunen kann. Wir legen eine Pause ein und springen in der Nähe des berühmten Burj Al Arab Hotels ins Wasser, wo ein Zimmer 1.500 EUR pro Nacht kostet. Das Wasser ist so warm, dass man es nicht als Erfrischung bezeichnen kann. Doch durch die Meeresbrise wird die Hitze draußen erträglicher, die sogar jetzt, Mitte Oktober, stur bei 38 °C stehen bleibt. Die Einheimischen erzählen uns aber, dass noch vor einem Monat das Wetter mit 50 °C einfach unerträglich war. Am besten besucht man Dubai zwischen November und April.

Wenn man in Dubai eine Flasche Champagner auf einer Jacht öffnen möchte, muss man sie am Flughafen kaufen, denn sonst ist Alkohol hier nur in gewissen Restaurants erhältlich. Außerdem muss man sich vorher darüber informieren, ob die Crew der Jacht über eine Alkohollizenz verfügt. Wenn nicht, kann den Passagieren eine Geldstrafe drohen – Alkoholmissbrauch wird hier streng reguliert. Meine Bekannte, die seit sieben Jahre in Dubai lebt, sagt, dass Regeln hier sehr ernst genommen werden. So dürfen Boote, die auf den Kanälen der Stadt unterwegs sind, beispielsweise keine Wellen machen, damit sie die Urlauber am Ufer oder die Wassersportler nicht stören. Wenn auch nur eine kleine Welle durch die Boote entsteht, bekommt man direkt einen Strafzettel von einem Polizeiboot. Die strenge Überwachung hat auf der anderen Seite dafür gesorgt, dass es in der Stadt kaum Verbrechen gibt. Überwachungskameras sieht man an jeder Ecke.

 

Die köstliche arabische Küche

In Dubai ist es eher schwierig, Einheimische, ihre Küche, Traditionen und Kulturen kennenzulernen, denn die Bevölkerung besteht nur zu etwa einem Zehntel aus emiratischen Bewohnern. Meiner Bekannten habe ich aber ein Treffen mit ihrer Kollegin Sabrya zu verdanken. Wir treffen uns in einem lokalen emiratischen Restaurant im Stadtviertel Festival City und mir sitzt eine schöne, moderne Frau mit geschmackvollem Make-up und langen, offenen Haaren gegenüber. Sabryas Hobbys überraschen mich noch viel mehr, sie macht Aerial Yoga, ist eine professionelle Pole-Tänzerin und eröffnet bald ihr eigenes Studio. Hier gibt es keine Kleiderordnung, manche Familien tragen jedoch freiwillig traditionelle Kleidung. Sabrya ist zwar in einem langen Abaya zu unserem Treffen erschienen, der sieht aber so gut aus, dass ich mir vornehme, später selber in einem Laden nach etwas ähnlichem zu suchen.

Da Sabrya und ich uns in einem arabischen Restaurant getroffen haben, können wir hier die traditionelle Küche probieren. Die regionalen Gerichte haben sich seit Beginn des rapiden Wachstums von Dubai verändert und wurden erheblich von den vielen Nationalitäten beeinflusst, die hier neben den Einheimischen leben. Sabrya empfiehlt zunächst die Meeresfrüchte, die üppig, frisch und köstlich sind. Ein sehr beliebtes lokales Frühstücksgericht ist Balaleet, Rührei mit Nudeln und Zucker, Kardamom sowie anderen Gewürzen, eine süß-salzige Aromamischung. Ebenso populär ist Shakshuka – Eier mit Tomaten, Paprika, Zwiebeln und Gewürzen, die ich schon aus der marokkanischen Küche kennen.

Es ist zu empfehlen, in arabischen Restaurants ein Gericht für mehrere Personen zu bestellen, denn die Portionen sind sehr groß und für eine Person unmöglich zu schaffen.

Faszinierende traditionelle Märkte

Wenn man sich eine Pause von den Wolkenkratzern wünscht und das ursprüngliche Dubai kennenlernen möchte, sollte man den Deira Bezirk mit seinen Märkten und kleinen Gebäuden besuchen. Doch auch dieser Teil der Stadt entwickelt sich schnell und es ist schwer vorauszusagen, wann er nicht mehr wiederzuerkennen ist. Um in die Altstadt zu kommen, muss man zunächst den Bootsanleger ansteuern, denn der alte und neue Teil von Dubai wird durch einen Kanal getrennt. Diesen überquert man mit einem alten Holzboot, einem Abra, das in Dubai übrigens auch das günstigste Fortbewegungsmittel darstellt. Fünf Minuten Fahrt kosten nur ein Dirham oder 23 Eurocent.

Der erste Eindruck beim Erreichen des anderen Ufers sind die krassen Kontraste. Wir befinden uns jetzt auf einem echten arabischen Markt mit Händlern, die laut ihre Waren anpreisen und alles versuchen, um die Kunden an ihre Stände zu locken. Nachdem ich an Gewürzen, Kleidung und Souvenirs vorbeigelaufen bin, halte ich bei einem Stand mit bemalten Schüsseln an. Der Händler kommt direkt zu uns und das Handeln beginnt. Er nennt seinen ersten Preis und es geht los. Mir gefällt das Handeln aber nicht besonders. Ich mache ein paar Gegenangebote und lasse mich dann sehr schnell auf einen Preis ein, der zwischen meinem und seinem liegt, und mache mich mit meinen Schüsseln auf den Weg.

Die Atmosphäre auf dem Goldmarkt ist ganz anders. Hier befinden sich die Stände in kleinen Geschäften, in denen sich einheimische Frauen treffen. Die Schaufenster sind so prachtvoll in Gold geschmückt, dass einem die Augen wehtun. Und dabei handelt es sich nicht nur um Schmuck. Es gibt goldene Kronen, goldene Kleider, goldene Haarornamente, goldene BHs – alles was eine Frau benötigt, um sich von Kopf bis Fuß in Gold zu kleiden. Noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts galt Dubai als Zentrum des Goldhandels und Umschlagplatz für Unmengen an Gold. 1966 beispielsweise wurden vier Millionen Feinunzen Gold von London nach Dubai verschifft, obwohl Indien als lukrativster Handelsort für Gold galt, da der Goldimport eingeschränkt war und deshalb doppelt so viel bezahlt wurde. Trotzdem schlugen sich die emiratischen Händler sehr gut.

 

Expo 2020 Dubai – ein großes Fest der Innovationen

Ich habe zwei Tage meiner Reise nach Dubai für den Besuch der Expo 2020 reserviert. Das ist nicht viel, aber ich möchte erst einmal ein paar Informationen sammeln und nur die Pavillons besuchen, die mir interessant erscheinen. Die Ausstellung besteht aus drei Themenbereichen – Nachhaltigkeit, Mobilität, Möglichkeiten – und hat dementsprechend drei verschiedene Eingänge. Mit 192 Pavillons, die sich über 438 Hektar erstrecken, wirkt alles zunächst überwältigend.

Wenn man erst einmal dort ist, kann man sich aber schnell orientieren und herausfinden, wo man mit seiner Erkundungstour beginnen möchte. Manche Länder haben ihren Pavillon gemietet, andere haben ein eigenes Bauwerk erschaffen, und die Ausstellung zeigt ein paar architektonische Wunderwerke. Eigentlich ist die Expo eine Art Architekturwettbewerb, bei dem jedes Land die Aufmerksamkeit der Besucher mit dem beeindruckendsten und technologisch fortschrittlichsten Pavillon auf sich ziehen möchte.

Lasershows, Projektionen und 3D-Bildschirme gehören zur Standardausstattung bei der Präsentation der meisten Länder auf dieser globalen Ausstellung. Natürlich spielt das Budget eine wichtige Rolle, doch das Ziel besteht darin, sich als Besucher eine Vorstellung vom jeweiligen Land machen zu können, deshalb ist Kreativität gefragt. Es ist sehr schwierig, einen bestimmten Pavillon zu empfehlen, schließlich hat jeder seinen eigenen Geschmack und Interesse. Natürlich wollen sich die meisten Besucher erstmal den Pavillon ihres eigenen Landes und die ihrer Nachbarländer ansehen. Angesichts der technologischen und informativen Aspekte gehören aber Spanien, Russland und die Niederlande zu meinen Top Drei. Australien, Singapur, Saudi-Arabien, Neuseeland, Tschechien und Italien gehören gemäß verschiedenen Kriterien ebenfalls zu den führenden Nationen.

Auf der VirtualExpo.world Internetseite gibt es mehr Informationen dazu, welche Pavillons man besuchen sollte. Hier steht eine 360-Grad Tour der Ausstellung zur Verfügung, mit virtuellen Führungen und einem großen interaktiven Angebot.

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Text von Una Ulme

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