Sie suchen nach dem nächsten interessanten Reiseziel? Für Südeuropa hätten wir da ein paar tolle Empfehlungen für Sie. Daraus haben wir vier Städte ausgewählt, die sich wunderbar für einen Kurzurlaub eignen.
Was haben Valencia, Catania, Pisa und Neapel gemeinsam? Zunächst mal liegen sie alle am Mittelmeer – schönes Wetter, eine leichte Meeresbrise (auch in Pisa gibt es einen Jachthafen und Strände), eine sagenhafte Küche und eine Vielzahl kultureller Attraktionen sind also garantiert. Jede dieser Städte eignet sich perfekt zum Abschalten. Also schnallen Sie sich an und bereiten Sie sich auf einen wunderbaren Urlaub unter der warmen Sonne vor.
Valencia: Goldene Sandstrände und mediterrane Köstlichkeiten
Die drittgrößte Stadt Spaniens lässt sich nicht so einfach in ein paar Worte fassen. Dieser Urlaubsort am Strand, gleichzeitig eine der anspruchsvollsten kulinarischen Hauptstädte Europas, besticht durch eine zauberhafte Kombination aus jahrhundertealten Traditionen und futuristischer Architektur. Valencia ist vielseitig und diese Eigenschaft macht sie zum idealen Ferienziel in Spanien. Außerdem ist gute Laune hier vorprogrammiert, denn das Feiern liegt einfach in den Genen der Stadt.
In der wunderschönen Altstadt erwartet die Besucher ein gewaltiges, mittelalterliches Labyrinth aus pittoresken Straßen, versteckten Klöstern, atemberaubenden Kirchen und herrlichen Cafés an den sonnigen Plazas. Die dominante Kathedrale ist eine der Hauptattraktionen der Stadt. Sie begeistert durch eine Melange aus alter Architektur und Grandeur. Ein Bummel durch das Barrio del Carmen mit seinen christlichen und arabischen Einflüssen ist ebenfalls ein Muss. Nur wenige andere Städte halten so große Stücke auf ihre mittelalterlichen Türme wie Valencia – sehen Sie sich also unbedingt die Serranos und Torres de Quart an. Außerdem stellt die Lonje de la Seda (Seidenbörse) aus dem 15. Jahrhundert eine unübersehbare Sehenswürdigkeit mit eindrucksvollem Interieur dar.
Mit ihren vielen Studenten und der industriellen Geschichte hat sich Valencia seit jeher als zukunftsgerichtete Stadt dargestellt. Ihr entsprang unter anderem der visionäre Architekt Santiago Calatrava, der seiner Heimatstadt einen wahrlich zauberhaften Komplex widmete. Die Stadt der Künste und Wissenschaften ist eine wahre Symphonie der modernen Architektur und eines der Bauwerke mit dem größten Wiedererkennungswert, nicht nur in Valencia sondern weltweit. Vielleicht kommt sie ihnen bekannt vor, denn sie diente als Kulisse der HBO-Serie Westworld. L‘Oceanogràfic, das größte Ozeanarium Europas mit unzähligen Unterwasserbewohnern, ist ein weiteres bombastisches, zeitgenössisches Bauwerk, das es zu bestaunen gilt.
Wo wir schon vom Wasser sprechen, das Meer ist in Valencia nie weit entfernt. Die Küstenlinie der Stadt erstreckt sich sogar über ganze 20 Kilometer. Hier dreht sich alles um Sand, Panoramablicke und lässige Tapasbars am Strand! Der breite weiße Sandstrand Playa de la Malvarrosa mit seinen zahlreichen Restaurants ist besonders beliebt. Hier kann man wunderbar eine köstliche Paella genießen, ein aus Valencia stammendes Reisgericht. Casa César El Delfin ist eine hervorragende Arrocería (wie eine Cafeteria, aber für Reisgerichte) in Malvarrosa, in der man eine ganze Reihe wunderbarer Paellas kosten kann.
Pisa: Toskanische Küche und freundliche Menschen
Der schiefe Turm von Pisa ist wohl eines der bekanntesten Bilder aus der Welt des Tourismus und wird immer wieder mit Italien und der italienischen Küche in Verbindung gebracht oder dient als netter historischer Hintergrund. Und das mit Recht, denn wenn man ihn mal aus der Nähe gesehen hat, wird man nicht enttäuscht. Die Piazza dei Miracoli mit dem Duomo und Baptisterium gehört weltweit zu den architektonischen Komplexen mit besonders einzigartiger Ästhetik. Diese Gebäude haben eine derart faszinierende Anziehungskraft, dass kaum jemand darauf verzichten möchte, ein oder zwei Fotos von ihnen zu machen oder vielleicht sogar für ein klassisches, lächerliches ‚Ich halte den schiefen Turm‘-Bild zu posieren. Verpassen Sie es aber nicht, die eigentliche Stadt Pisa zu erleben, eine mittelgroße Perle in der Toskana, die noch viel mehr zu bieten hat als ihren schiefen Turm.
Zunächst ist Pisa ein Reiseziel, dem man mehr Beachtung schenken sollte, als nur auf einem Tagesausflug. Das alte Zentrum der Stadt bietet ein Kaleidoskop aus historischen Kirchen, prunkvollen Gebäuden und interessanten Museen. Zudem sorgt der Arno, der durch Pisa fließt, für eine magische Atmosphäre mit seinen herrlichen Uferansichten und alten romantischen Brücken. Überraschenderweise ist Pisa in Anbetracht ihres weltweiten Promistatus eine eher ruhige und weniger touristische Stadt. Man kann also in aller Ruhe die herrlichen Kunstsammlungen im Nationalmuseum San Matteo mit antiken Gemälden italienischer Meister und das Museum für Grafische Kunst im Palazzo Lanfranchi besichtigen, das sich auf zeitgenössische Kunst spezialisiert hat.
Pisa, einst mächtige Stadtrepublik der Seefahrt, die einen Großteil des Tyrrhenischen Meeres kontrollierte und mit Genua auf dem Wasser und mit Florenz an Land um Reichtum und Einfluss konkurrierte, ist nicht nur auf ihre Geschichte stolz, sie hat auch einen Hafenbezirk mit Sandstränden und unzähligen Fischrestaurants an einer lebendigen Promenade zu bieten. Wenn es ums Maritime geht, sollte man das coole Historische Schiffsmuseum mit seinen römischen und etruskischen Schiffswracks nicht verpassen.
Wie überall in Italien ist die Kulinarik auch in Pisa ein großes Thema. Die Küche der Stadt hat mit ihren toskanischen Speisen, dem lokalen Flair, einigen der besten Olivenöl-Sorten des Landes und besonders köstlichen Fischgerichten grenzenlos viel zu bieten. Fallen Sie nicht auf die Touristenfallen rund um die Piazza dei Miracoli herein, sondern suchen Sie sich stattdessen eine einheimische Kneipe, in der authentische Speisen serviert werden. Zu den beliebtesten Gerichten von Pisa gehören die Pasta e Ceci (Nudeln mit Kichererbsen), Stoccafisso alle Pisana (Stockfischsuppe mit Kartoffeln und Gemüse) und Cantuccini (toskanische Mandelkekse). Zu den tollsten traditionellen Restaurants zahlen La Ghiotteria und Ristoro Pisano.
Catania: Sonnenverwöhnte Strände und römisches Erbe
Der unfassbar eindrucksvolle Ätna, der größte Vulkan Europas, thront hoch über Catania. Die Nähe zu diesem beliebten Wahrzeichen der sizilianischen Stadt hat sich gleichzeitig immer wieder als verheerend herausgestellt. Die Stadt wurde bei einem Vulkanausbruch im Jahr 1669 und dem darauffolgenden Erdbeben 1693 vollständig zerstört, um in ihrer eindrucksvollen barocken Form wieder aufzuerstehen. Heute ist Catania ein einflussreiches Industrie- und Wirtschaftszentrum im Süden Italiens mit einem zum UNESCO Kulturerbe gehörenden Stadtkern, der gleichzeitig eine elektrisierende, urbane Energie ausstrahlt und durch ein faszinierendes, kontrolliertes Durcheinander besticht.
Wie so oft in Italien befindet sich die Piazza del Duomo im Herzen der Stadt. In Catania stehen hier gleich zwei Wahrzeichen: Die spektakuläre Cattedrale di Sant‘Agata mit den Ruinen alter römischer Bäder und die wunderschöne Fontana dell‘Elefante. Nehmen Sie sich etwas Zeit, um durch die gewaltigen Straßen mit alten Palästen und verborgenen Kirchen zu schlendern. Der Architekt Giovanni Battista Vaccarini war für den Aufbau der Stadt im Barockstil nach den Naturkatastrophen des 17. Jahrhunderts verantwortlich und schuf damit ein einzigartiges Stadtbild, ein wahrer Augenschmaus.
Bummeln Sie am besten ziellos durch die Straßen und genießen Sie die kunterbunte Atmosphäre der Stadt. Einen Espresso an der Piazza sollte man sich nicht entgehen lassen, ebenso wenig wie das regionale Essen, zum Beispiel Arancini (frittierte Reisbällchen mit verschiedenen Füllungen), Cartocciata (eine sizilianische Pastete) und Iris (ein frittiertes Brötchen mit einer Füllung aus Ricotta). Besuchen Sie außerdem unbedingt einen der lebhaften Märkte, zum Beispiel La Pescheria und Fera o Luni, wo man wunderbare Auslagen mit Fisch, Obst, Gemüse und sizilianischen Produkten findet.
Die Lage ist im Falle von Catania einfach bestechend, immerhin liegt die Stadt im sonnenverwöhnten Sizilien. Die Umgebung ist ganz leicht zugänglich und enttäuscht in keinem Fall. Naturliebhaber werden vom spektakulären Parco dell‘Etna begeistert sein, der Besucher ganz nah an den Vulkan bringt und ein unvergleichliches Panorama bietet.
Noch mehr Barockarchitektur sowie wunderschöne ionische Strände erwarten Sie in der historischen Stadt Acireale, die nicht weit von Catania entfernt liegt. Und Taormina – das sizilianische Pendant der Orte von Cinque Terre und der Amalfiküste – ist mit dem Auto in nur einer Stunde zu erreichen. Dort gibt es eine tolle Auswahl sizilianischer Restaurants sowie ein sagenhaftes antikes, griechisch-römisches Amphitheater an der Küste mit unvergesslichem Ausblick auf das Meer.
Neapel: Wunderschöne Inseln und weltberühmte Pizza
Das Hupen der Mofas, das Stimmgewirr der Wochenmärkte, das Klappern vom Besteck in den Pizzerias, die Schiffshörner vom Hafen – ein Tag in Neapel ist wie ein Besuch in einem Orchestergraben! Die Stadt ist zwar ein wenig draufgängerisch, voller Kontraste und für Neuankömmlinge manchmal etwas schwer zu greifen, trotzdem bietet sie eine Explosion aus Farben, Aromen und Erlebnissen. Diese Hochburg im Süden Italiens ist eine ausnahmslos lohnenswerte Destination: Man muss sich ihrer chaotischen Seite einfach hingeben und sie mit etwas Vorsicht genießen. Die Geburtsstadt der Pizza kann schließlich gar nicht langweilig sein, und das beweist Neapel einem mit jedem Tag.
Wer die wichtigsten Sehenswürdigkeiten bestaunen möchte, sollte das Centro Storico ansteuern, eines der größten historischen Stadtzentren Italiens mit einer faszinierenden Mischung verschiedener architektonischer Stilrichtungen. Hier stehen antike römische Ruinen direkt neben Barockkirchen und enge Altstadtgassen führen in alle Richtungen mit Museen, Palazzos und geheimen Höfen an jeder Ecke. Fühlt man sich schnell überwältigt? Ja. Sollte man trotzdem ein oder zwei Tage hier verbringen? In jedem Fall! Suchen Sie sich einfach ein paar Orte aus, die Sie gerne sehen möchten, und halten Sie sich an diesen Plan mit ein paar flexiblen Möglichkeiten.
Manchen ist in der Altstadt zu viel los, deshalb sollte man sich bei der Unterkunft für ein ruhigeres Viertel entscheiden. Das am Meer gelegene Santa Lucia ist eine lebhafte Alternative – eine ganz andere Welt mit breiten Straßen, einer großzügigen Promenade und Luxushotels. Das nahegelegene Castel dell‘Ovo ist das eindrucksvolle mittelalterliche Wahrzeichen Neapels und das Borgo Marinari ein pittoreskes Viertel mit Lokalen, wo sich einst ein Fischerdorf befand. Auch das Vomero Viertel auf einem Hügel stellt eine tolle Ausgangslage dar und bietet eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt und den Golf von Neapel.
Eine etwas andere Attraktion ist die gewaltige Kirche Madre del Buon Consiglio. Das Gebäude an sich ist nicht besonders episch, doch das, was darunter liegt, ist wirklich interessant. Die Rede ist von den fesselnden Katakomben von San Gennaro, eine unterirdische paläo-christliche Grabstätte. Wenn wir schon von alten Ruinen sprechen, darf bei einem Besuch in Neapel natürlich ein Abstecher zur nahegelegenen Archäologischen Stätte von Pompeji am Fuße des Vesuv nicht fehlen.
Wer Kontraste liebt, sollte anschließend mit dem Boot schnell hinüber zu den paradiesischen Inseln Procida und Ischia fahren, um dem dynamischen Stadtleben von Neapel zu entfliehen. Hier ticken die Uhren langsamer an abgelegenen Stränden, in ruhigen Dörfern mit glamourösen Villen und einer idyllischen, mediterranen Atmosphäre. Die weltberühmte, angesagte Insel Capri ist auch ganz in der Nähe, also planen Sie etwas Zeit ein, um rund um Neapel einiges zu erleben.
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