7 empfehlenswerte Unternehmungen in Estland

Während die Hauptstadt Tallinn sich bereits ab Mitte November fürs bevorstehende Weihnachtsfest schmückt, kann man im Umland nachhaltige Natur- und Kultureindrücke sammeln. Und auch ein kleiner Abstecher in den Süden des Landes lohnt sich jetzt.

Foto von Erik Peinar

In festliche Stimmung kommen: Erleben Sie die Weihnachtsstadt Tallinn!

Foto von Sergei Zjuganov

Zur Adventszeit verwandelt sich Tallinn in eine Weihnachtsmärchenstadt. Das Zentrum der historischen Altstadt schmückt sich jetzt mit viel festlichem Licht – und wenn man bislang noch nicht in Weihnachtsstimmung ist, dann wird sich das hier ganz schnell ändern.

Der Altstadtkern Tallinns mit seinen engen Gässchen und dem schönen großen Rathausplatz gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe; es handelt sich um eine der besterhaltenen mittelalterlichen Altstädte Europas.

Der Duft nach gebrannten Mandeln und Glühwein zieht jetzt um die Ecken der architektonisch interessanten Gebäude und führt Besucher geradewegs auf den beliebten Weihnachtsmarkt mit seinem berühmten Weihnachtsbaum.

Wer sich über einen ausgedehnten Spaziergang hinaus körperlich betätigen will, kann auf der alljährlich in der Harju-Straße aufgebauten Eisbahn vor historischer Kulisse Schlittschuh laufen.

 

Deftig schnabulieren: Probieren Sie sich durch die traditionelle estnische Winter-Küche!

Foto von Kristjan Kivistik

Die Lebensweise in Estland basiert auf dem Wechsel der Jahreszeiten und den Reichtümern der Natur. Im Sommer werden Beeren gesammelt, während im Herbst Obst, Gemüse, Getreide, Kartoffeln und Pilze geerntet werden. Estnische Wintergerichte sind deftig und sättigend, um in der kalten Jahreszeit Energie und Wärme zu spenden.

Das typische traditionelle Weihnachtsessen  bildet da keine Ausnahme. Jetzt gibt es viel Verivorst (Blut- bzw. Grützwurst), Sült (Sülze), Hapukapsas (Sauerkraut) zu Bratkartoffeln und Schweinefleisch. An Weihnachten werden spezielles Brot und Lebkuchen gebacken, oft eine Aktivität für die ganze Familie. Auch Äpfel und Mandarinen werden zu Weihnachten gerne gegessen. Das Weihnachtsessen selbst, das am Heiligabend oder in der Weihnachtsnacht eingenommen wird, ist ein wichtiges Familienereignis, das noch aus heidnischen Zeiten stammt. Es wurden sieben, neun oder zwölf Portionen gegessen, um Glück und eine reiche Ernte für das nächste Jahr zu beschwören.

Zum deftigen Essen gehört ein gutes Craft Beer aus einer der zahlreichen ambitionierten kleinen Brauereien des Landes. Probieren sollten Sie auch die preisgekrönten estnischen Beerenseccos  aus Rhabarber oder Stachelbeeren. Und zum Abschluss nehmen Sie vielleicht einen kleinen, feinen Gin. Ja, auch der wird in Estland gebrannt!

 

Kulturelle Einblicke gewinnen: Besuchen Sie das Estnische Freilichtmuseum!

Foto von Visit Estonia

Nur 15 Autominuten vom Zentrum Tallinns entfernt erwartet Sie das Estnische Freilichtmuseum – direkt an der Ostseeküste und in wunderbar frischer Luft. Hier kann man sich in die ländliche Kultur und Lebensweise der Esten zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert vertiefen – und zwar sehr anschaulich: 14 Bauernhäuser, die Einblicke in das typische Familienleben geben, sind Bestandteil des Museums. Und wie es sich für ein richtiges Dorf gehört, gibt es außerdem eine Kirche, ein Gasthaus, ein Schulhaus, Mühlen, eine Feuerwache, einen Einkaufsladen und Fischerhütten am Meer. Im Gasthaus Kolu können Sie die traditionelle estnische Küche kosten.

Das ganzjährig geöffnete Museum wurde erst kürzlich um ein Kolchose-Wohngebäude erweitert.

 

Die belebende Kraft der Natur erfahren: Besuchen Sie ein Hochmoor!

Foto von Visit Estonia

Estland ist das Land der Moore. Die ökologisch wichtigen Hochmoorsysteme sind ganz besonders attraktive Landschaften – um zu wandern, innerlich zur Ruhe zu kommen und neue Energie zu tanken. Außerdem sind sie Quelle eines großen Teils der estnischen Volksmystik und bei Einheimischen sehr beliebt.

Foto von Karl Ander Adami

Es gibt sie über das ganze Land verteilt und auch in der Nähe Tallinns herrscht kein Mangel. Man kann eine Wandertour auf eigene Faust unternehmen – es gibt schöne und sichere Wanderwege, die mit Holzbohlen ausgelegt sind – oder man schließt sich einer geführten Erkundung an und zieht dabei querfeldein. Und zwar auf Schneeschuhen!

Foto von Alari Teede

Besonders empfehlenswert für Tallinn-Reisende ist eine Wanderung im Kõnnu Suursoo-Hochmoor; es liegt nur rund 40 Autominuten von Tallinn entfernt. Aber auch das etwa 1,5 Autostunden gen Süden liegende Mukri-Moor im Kreis Rapla sollte man erwägen. Beide bieten schöne Wanderwege und zahlreiche Moorseen, in denen man baden kann – und sollte, denn: Moorbädern wird eine verjüngende Wirkung nachgesagt!

Auch abseits der Moore finden sich in Nord-Estland attraktive Rundwanderwege und zauberhafte Picknickmöglichkeiten in der Natur.

 

Auf in die Wildnis: Beobachten Sie Tiere in ihrer natürlichen Umgebung!

Foto von Remo Savisaar

Die Bären haben sich jetzt bereits zum Winterschlaf zurückgezogen, aber das estnische Nationaltier – der Wolf – streift nach wie vor durch die Wälder. Ihn und andere Wildtiere können Sie in Estland in sehr unmittelbarer Weise beobachten – eine Erfahrung, die lange nachklingt. Das Ferienzentrum Toosikannu bietet solche Waldsafaris bzw. Tierbeobachtungen an. Es liegt nur rund 80 km südlich von Tallinn.

Übrigens: Wer elementares Interesse an Tierbeobachtungen hat, kann in der kommenden Saison auch eine ganze Reise buchen: Acht Tage lang kann man dann (zwischen Mai und Oktober) ausgedehnt Bären, Elche, Wölfe, Luchse, Robben und zahlreiche Vogelarten in ihren Habitaten erleben.

 

Straßenkunst in Tallinn und Tartu: Erleben Sie zeitgenössische Kreativität!

Foto von Ruth Pärnaku

Sowohl in der Hauptstadt Tallinn als auch in der zweitgrößten Stadt Tartu im Süden des Landes hat sich eine große junge Kreativszene angesiedelt. In beiden Städten gibt es jeweils einen Kreativcampus auf einem alten Fabrikgelände mit Ateliers, Designerläden und attraktiver Gastronomie: Telliskivi in Tallinn und Aparaaditehas in Tartu. Und beide Städte sind Zentren der Graffity- und Straßenkunst-Szene.

Apropos Tartu: Die bezaubernde Universitätsstadt, die als geistiges Zentrum Estlands gilt, wird im Jahr 2024 europäische Kulturhauptstadt. Unser Tipp: Gesellen Sie sich zu den „Early Adoptern“ und besuchen Sie Tartu noch vor dem großen Rummel!

Foto von Ruth Pärnaku

Foto von Ruth Pärnaku

Foto von Aron Urb

Winterschwimmen und Rauchsauna: Werden Sie ein echter Este!

Foto von Ott-Erik Eendra

Sie müssen jetzt ganz stark sein: Ja, die Esten schwimmen im Winter in Seen und auch in der eisigen Ostsee. Man unterscheidet zwischen Winterschwimmen und Winterbaden. Ersteres ist ein Ausdauersport, den man langsam trainieren sollte, während letzteres Teil der Saunatradition des Landes ist. Vielleicht fangen Sie damit an, wenn Sie mutig genug sind?

Foto von Liina Notta

Und wenn Sie damit anfangen, dann könnten Sie gleich noch etwas anderes echt Estnisches ausprobieren, nämlich die Rauchsauna – eine süd-estnische Spezialität, die es sogar auf die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes geschafft hat. In dem bereits erwähnten Toosikannu-Ferienzentrum können Sie sich damit anfreunden, ohne gleich ganz in den Süden reisen zu müssen. Auch im Feriendorf Laukataguse gibt es eine Rauchsauna.

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