Allein das Ausmaß an unberührter Natur macht Lettland zu einem der grünsten Länder auf der ganzen Welt. Doch das Land hat auch Beispiele der weltweit schönsten Jugendstil-Architektur, köstliches Essen und eine hochentwickelte Spa-Kultur zu bieten. Dies sind nur ein paar der Dinge, die man in Lettland erleben kann!
Jugendstil in Riga
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die „neue Kunst“ des Jugendstils in Europa an Oberhand gewann, galt Riga als Vorzeigestadt – die Wirtschaft florierte und die wachsende Anzahl an Einwohnern benötigte Wohnraum. Aus diesem Grund ist fast ein Drittel aller Gebäude im Zentrum von Riga dem Jugendstil zuzuordnen, wobei der größte Anteil im „Stillen Zentrum“ zu finden ist.
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Zahlreiche Gebäude in der Albertastraße zählen zu den Werken des Architekten Mikhail Eisenstein (1867 – 1920), dem Vater des sowjetischen Meisters des Kinos Sergei Eisenstein (1898 – 1948). Heute befinden sich einige der besten Restaurants der Stadt in diesen architektonischen Schmuckstücken.
Archäologischer Park Āraiši
Die Burg Āraiši, eine akribische Rekonstruktion einer befestigten Siedlung aus dem 9. bis 10. Jahrhundert, ist die einzige ihrer Art in Europa. Der Park hat außerdem einen Komplex aus hölzernen Wohnhütten zu bieten, welche die Originalbauten aus der Stein- und Bronzezeit widerspiegeln, sowie die Ruinen einer mittelalterlichen Burg.
Foto von Ansis Starks
Im vergangenen Jahr wurde im Park eine neue interaktive Ausstellung eröffnet, die sich mit den einmaligen archäologischen Funden dieser Stätte beschäftigt. Ein Besuch in diesem Park sollte auf der Liste jedes Geschichtsfans stehen. Der Ausflug sollte allerdings auch dazu genutzt werden, die atemberaubende Umgebung des Āraiši-Sees zu erkunden.
Ziedlejas Wellness-Resort
Foto von Alvis Rozenbergs
Sauna-Rituale spielen in der lettischen Tradition eine wichtige Rolle. Das Ziedlejas Wellness-Resort ist jedoch ein Beweis dafür, dass Traditionen nicht unbedingt als altmodisch abgestempelt werden müssen. Hier kann man traditionelle lettische Spa-Rituale genießen, die von wahren Meistern des Saunabadens durchgeführt werden.
Foto von Alvis Rozenbergs
Die Sauna, oder auf Lettisch Pirts, ist ein Ort, der zur körperlichen und seelischen Reinigung dient und wunderbar dem eigenen Wohlbefinden zu Gute kommt. Neben seinen Badehäusern bietet Ziedlejas makellose Gästehäuser, die sich beim lettischen Instagram bereits einen Namen gemacht haben.
Foto von Alvis Rozenbergs
Das Resort liegt im grünen Gauja Nationalpark. Buchen Sie Ihr Abenteuer auf ziedlejas.lv.
Kuldīga
Wenn Sie die schmalen Kopfsteinpflasterstraßen von Kuldīga entlang schlendern, werden Sie sich fühlen wie auf einer Reise in die Vergangenheit. Der Ort liegt mitten in Westlettland und bietet eine Vielzahl gut erhaltener Holzhäuser aus dem 17. Jahrhundert – Relikte aus der Blütezeit Kuldīgas als Hauptstadt des Herzogtums Kurland.
Foto von Reinis Hofmanis
Viele der Holzgebäude wurden mittlerweile in Restaurants, Cafés und Pensionen umgewandelt, damit die Besucher der Stadt einen guten Grund zum Verweilen haben. Schon der Zugang zur Stadt ist pompös – eine anmutige Backsteinbrücke aus dem 19. Jahrhundert, die einen sagenhaften Ausblick über den Ventas Rumba Wasserfall bietet.
Dieser ist zwar nur zwei Meter hoch, erstreckt sich in seiner Breite aber über 110 Meter, was ihn zum breitesten Wasserfall Europas macht. In der Laichzeit im Frühling und Herbst kann man hier das höchst amüsante Fliegenfischen beobachten.
Karosta
Am nördlichen Rand von Liepāja befindet sich der so genannte Stadtteil Karosta (Kriegshafen), der bis in die 1990er Jahre als Sperrzone galt. Einst wurde er unter Zar Alexander III als Militärbasis für das Russische Kaiserreich erbaut, heute machen die Spuren der Sowjetarmee und die wilde Ostseeküste dies zu einem der aufregendsten Orte für einen Spaziergang und Erkundungstouren.
Zu den Highlights gehört die prachtvolle Marinekathedrale St. Nikolaus und die Nordfestungen, die von einem gewaltigen Graffiti des französischen Künstlers Al Sticking verziert werden. Aber Vorsicht – hier kann es ganz schön windig werden. Man nennt Liepāja schließlich nicht umsonst die „Stadt des Windes“.
Daugavas Loki Naturpark
Latgale, die östlichste Region Lettlands, nennt man auch das „Land der blauen Seen“. Neben den unzähligen bezaubernden Seen findet man hier unter anderem den schönsten Teil der Düna. Daugavas Loki, was so viel wie „Mäander der Düna“ bedeutet, ist ein Naturpark rund um acht Flussbiegungen, die jeweils vier bis sechs Kilometer lang sind.
Bei schönem Wetter gehört es zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen der Einheimischen, auf dem ruhigen Wasser des Flusses auf Flößen dahin zu schippern und die Landschaft zu genießen. Wenn Sie in der Nähe sind, sollten Sie auch den Vasargelišķi Aussichtsturm besuchen. Von der Spitze des 24 Meter hohen Bauwerks hat man einen sagenhaften Ausblick auf die pittoresken Flussbiegungen der Düna.
Veczemju Steilküste
Die 500 Kilometer lange Ostseeküste Lettlands zeichnet sich vor allem durch breite Sandstrände aus. Es gibt jedoch ein paar wenige Küstenabschnitte in der westlichen Region Kurzeme sowie in der Region Vidzeme nördlich von Riga, die sich durch ihre felsige Natur hervorheben.
Foto von Reinis Hofmanis
Die 12 Kilometer lange Felsküste von Vidzeme bietet zudem einige Klippen aus Sandstein. Diese geschwungenen roten Steilküsten, die von den Wellen ausgewaschen wurden, sind ein wahres Wunder.
Schloss Abgunste
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es rund 2000 herrschaftliche Anwesen in Lettland, die vor allem von baltendeutschen Adligen bewohnt wurden. Heute wurde eine Vielzahl dieser prachtvollen Anwesen in Hotels und Restaurants umgewandelt.
Das Schloss Abgunste entstand in den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts und wurde später im Zuge von Unruhen niedergebrannt, wieder aufgebaut und beherbergte unter anderem eine Schule.
Nach einer umfangreichen Renovierung im Jahr 2016 öffnete das Anwesen seine Tore als Pension und Veranstaltungsort für besondere Anlässe wie Hochzeiten und Geburtstage. Das Anwesen rühmt sich durch seine historische Vergangenheit – jede Suite ist romantisch eingerichtet und gestattet einen Einblick in das pompöse Leben lange vergangener Zeiten.
Naturpark Engure-See
Mit unzähligen Seen, Flüssen, Mooren und einem langen Küstenabschnitt der Ostsee ist Lettlands Natur ein Wunder für sich. Dieser Naturpark rund um den Engure-See besticht durch eine ganz besondere Landschaft und Wildtiere.
Die Aussichtstürme rund um den See sind besonders bei einheimischen Ornithologen beliebt und auf den Wiesen kann man Wildpferde und verschiedene Kuharten beobachten.
Alūksne
Ganz im Nordosten von Lettland liegt Alūksne, eine der idyllischsten Städte des Landes. Eine Besonderheit ist der Alūksne-See, an dessen Ufer sich im Sommer die sonnengebräunten Einheimischen tummeln, um das schöne Wetter zu genießen. Mehrere Bootshäuser am See wurden in niedliche Unterkünfte mit eigenen Booten umgewandelt.
Foto von Bed&Boat
Alūksne kann man gut zu Fuß erkunden. Besonders empfehlenswert sind dabei ein Spaziergang durch den Tempelhügel-Park (mit seiner eindrucksvollen Granit-Rotunde, die man auch „Ruhmestempel“ nennt) und die Schmalspurbahn „Bānītis“. Diese Bahnstrecke wurde 1903 eingeweiht und die verbliebenen 33 Kilometer zwischen Alūksne und Gulbene kann man auch heute noch täglich befahren.
Foto von Linda Kļaviņa
Die schaukelnde Fahrt in den Wagons aus dem mittleren 20. Jahrhundert ist eine unterhaltsame Art und Weise, um die Landschaft der Region Vidzeme zu erkunden. Eine neue Ausstellung für alle Sinne aus dem Jahr 2018 erzählt die Geschichte der Bānītis. Sie wurde 2019 mit dem Lettischen Architekturpreis ausgezeichnet.